Von Höhlen und Bombentrichtern

Mitten im Ballungsraum liegt das Waldgebiet Castroper Holz/Bladenhorst. Einst von Industrie und  Schienenverkehr umgeben, war der Bereich im 2. Weltkrieg häufiges Ziel von Bombenangriffen. Heute sind genau diese zahlreichen Bombentrichter wertvolle Lebensräume für Amphibien, die hier in einer für das Ruhrgebiet bemerkenswerten Dichte vorkommen. Neben den Amphibien konnten wir im Rahmen unserer umfangreichen faunistischen und floristisch-vegetationskundlichen Kartierungen auch Brutvorkommen seltener Vogelarten wie dem Mittelspecht, seltene Pflanzenarten wie die Bienenragwurz sowie mehr als 400 Höhlenbäume unter den überwiegend alten Eichen und Buchen nachweisen.

Auf der Grundlage der Kartierergebnisse erstellten wir im Auftrag des Regionalverbands Ruhrgebiet einen Pflege- und Entwicklungsplan für das Gebiet. Unter Berücksichtigung der intensiven Erholungsnutzung einerseits sowie den Folgen des großen Sommersturms 2014 andererseits entwickelten wir ein Maßnahmenkonzept, welches vor allem eine naturnahe Waldbewirtschaftung unter bereichsweise vollständigem Nutzungsausschluss, den Erhalt der Höhlenbäume, die Optimierung der Amphibiengewässer sowie eine Nutzungsextensivierung in den Offenlandbereichen, z. B. Röhrichtflächen zum Ziel hat.